Pott ist Weltmeister

Patrick Pott ist Junioren-Weltmeister

Trakai/Litauen (knost) Grenzenloser Jubel aus dem Boot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) schallte am gestrigen Mittag über den malerischen Galve-See in Trakai/Litauen. Nach 2000 Metern nervenaufreibenden Bord-an-Bord-Kampfes mit den Booten aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Russland hatte sich der „kleine“ Deutschlandachter mit Patrick Pott vom Bessel-Ruder-Club (BRC) an Bord von den Kontrahenten abgesetzt und sicherte sich den U19-Weltmeistertitel.

Das deutsche Flaggschiff in der Besetzung Tobias Dirschauer (Bremen), Leon Münch (Rostock), Mattes Schönherr (Potsdam), John Heithoff, Mika Kohut, Ole Kruse, Yannik Sacherer (alle Münster), Patrick Pott und Steuermann Max Schwarzkopff (Frankfurt) hatte sich mit einem knappen Sieg im Vorlauf gegen den US-Achter für das Finale der besten sechs Boote qualifiziert. Der deutsche Bootstrainer Thorsten Kortmann (Münster) hatte für das Finale die Maxime ausgegeben, mittels mehrerer Druckspurts im Verlaufe der 2000-Meter-Strecke nach dem Titel zu greifen. „Wir wussten, dass die US-Boys im Streckenschlag etwas schneller waren als wir, von daher mussten wir uns auf die Spurts konzentrieren“, so Patrick Pott zu der gewählten Taktik.

Für zusätzliche Brisanz im deutschen Lager sorgte die Tatsache, dass die in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnte deutsche Delegation bei der U19-WM bisher ohne Goldmedaille geblieben war. „Als der Achter als abschließendes Boot am Start lag, war die Nervosität unter den deutschen Anhängern zu spüren“, so BRC-Vorstandsmitglied Alexander Pischke, der die Rennen als Schlachtenbummler an der Strecke in Trakai verfolgte. Der DRV-Achter lag dann nach dem Start direkt in der Spitzengruppe. Die amtierenden Europameister aus Russland gingen das Rennen wie die Feuerwehr an und lagen sowohl nach 500 als auch nach 1000 Metern in Führung, während das DRV-Boot auf dem zweiten Rang lag. „Nach der Streckenhälfte sind die Amerikaner zunächst an unserem Boot und dann auch an den Russen vorbeigegangen“, berichtet Potts Heimtrainer Robin Lützkendorf. Das deutsche Boot konnte mit einem Druckspurt bei 1250 Meter aber an den USA dranbleiben. „Auch bei 1500 Metern lag der deutsche Achter auf Rang zwei“, so Lützkendorf. 300 Meter vor dem Ziel blies Steuermann Schwarzkopff im DRV-Boot dann zum Angriff und seine Mannschaft schob den Bug ihres Bootes auf den ersten Rang, den sie auch trotz aller verzweifelten Angriffe der Teams aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten halten konnte. „Es hat unglaublich weh getan auf den letzten Metern, aber wenn man dann realisiert, dass man gewonnen hat, ist das ein unglaubliches Gefühl“, so ein überglücklicher Patrick Pott auf dem Siegersteg.

Wenige Augenblicke später durfte sich der 17-jährige Schüler der NRW-Sportschule Besselgymnasium dann die verdiente Goldmedaille um den Hals hängen lassen und den Klängen der Nationalhymne lauschen. „Eine ganz hervorragende Leistung von Patrick und der gesamten Mannschaft“, so ein sichtlich zufriedener BRC-Vorsitzender Michael Gieseking. „Dies ist der dritte Junioren-Weltmeistertitel in der Geschichte unseres Vereins nach Bea Bliemel 2014 und Sebastian Ferling als Steuermann im vergangenen Jahr.“ Auch BRC-Sportchef Christoph Knost war mit dem Resultat mehr als zufrieden: „Das zeigt die hervorragende Arbeit, welche durch unsere Trainer geleistet wird. Patrick ist durch die Hände von Martin Meier, Thomas Böhme und Robin Lützkendorf gegangen und hat seine bisherige Laufbahn hier mit einer tollen Goldmedaille gekrönt. Und im nächsten Jahr darf er noch einmal in der Altersklasse U19 an den Start gehen. Daher hoffen wir auf weitere tolle Erfolge.“

Nach einem Mannschaftsabend mit gemeinsamen Essen der ganzen DRV-Delegation kehrt Pott mit dem deutschen Team am heutigen Montag nach Minden zurück, um seine mehr als verdiente Sommerpause anzutreten.
www.besselrc.de

Text: Christoph Knost

Fotos: Detlev Seyb

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Gold für den deutschen U19-Achter mit dem BRC-Athleten Patrick Pott (4. v. rechts).

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Die Zieldurchfahrt nach 2000m Kampf vor der historischen Kulisse der Wasserburg in Trakai. Gold für Deutschland!

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Heimcoach Robin Lützkendorf mit dem frisch gebackenem U19-Weltmeister Patrick Pott vom Bessel-Ruder-Club.