Jugend trainiert für Olympia: Bessel-Achter rudert bei Bundesfinale in Berlin wieder zu Gold
Titelverteidigung in Berlin Grünau
Berlin (knost) Ein strahlendes Lachen im Gesicht von Achter-Trainer Björn Bierwirth erblickten die zahlreichen Mindener Schlachtenbummler am Finaltag des Herbstfinales „Jugend trainiert für Olympia“ an der Regattastrecke in Berlin-Grünau.
Der Coach hatte wenige Augenblicke vorher eine überzeugende Vorstellung des Flaggschiffes der NRW-Sportschule Besselgymnasium gesehen. Mit etwa einer Länge Vorsprung vor dem im Vorfeld als stärkster Konkurrenz eingeschätzten Mannschaft von der Sportschule Potsdam siegten Hendrik Fischer, Tom Röthemeier, Sönke Kinkelbur, Julian Goldbeck, Martin Hohage, Jan Lehzen, Collin Liebe, Jan Koch und Steuermann Sadeepa Jagoda im Achter der Wettkampfklasse II (15 bis 17 Jahre) und verteidigten den vor Jahresfrist errungenen Bundessieg bei „Jugend trainiert für Olympia“.
Von Beginn an lag das nordrhein-westfälische Boot vor der bundesweiten Konkurrenz und vergrößerte den Vorsprung über die 1.000 Meter lange Strecke kontinuierlich. „Vom Start weg war es ein wilder Ritt, aber die Mannschaft hat das Rennen sehr gut unter Kontrolle gehabt“, freute sich Steuermann Jagoda über die Leistung seiner Crew.
Vor den Augen von Bessel-Schulleiter Heiko Seller als Edelfan erreichte die Mannschaft kurze Zeit später bei dem im Rahmen von „Jugend trainiert“ stattfindenden Schüler-Achter-Cup der Deutschen Ruderjugend (DRJ) den zweiten Rang hinter dem überragenden Team von der Stadtteilschule Alter Teichweg Hamburg. Den Platz von Hendrik Fischer hatte in diesem Rennen Paul Eberhardt eingenommen, ansonsten ging der Bundessieger-Achter an den Start. „Die Sieger hatten mehrere Teilnehmer der diesjährigen Junioren-WM im Boot. Der recht geringe Abstand von weniger als einer Bootslänge zeigt, dass unser Achter ein großartiges Rennen gerudert ist“, lautete das Fazit von Trainer Bierwirth nach der zweiten Siegerehrung mit Mindener Beteiligung an diesem Tag.
Knapp die Medaillenränge verpassten die beiden Doppelvierer der Wettkampfklasse III (12 bis 14 Jahre). Die Jungen in der Besetzung Mats Meier, Ole Hölscher, Jan Efken, Malte Bierhaus und Steuermann Tom Lehzen lieferten sich über die gesamte Strecke ein Bord-an-Bord-Duell mit den Dauerrivalen vom Osnabrücker Gymnasium Carolinum, welches das Mindener Boot mit wenigen Zehntelsekunden Vorsprung für sich entschied und den vierten Rang erreichte. „Die Jungs haben eine sehr ansprechende Leistung gezeigt. Die ersten drei Mannschaften waren körperlich einfach präsenter. Von daher geht der vierte Platz völlig in Ordnung“, zeigte sich Bessel-Protektor Daniel Bredemeier als verantwortlicher Bootstrainer trotz des verpassten Edelmetalls sehr zufrieden.
Gleiches galt für die Mädchen Leni Rösener, Sofie Gross, Leonie Henß, Amelie Brink und Steuerfrau Emma Wenige. Die Crew kämpfte sich nach einer nicht optimalen ersten Rennhälfte zurück in den Kampf um die Medaillen und hörte im Ziel den vierten Hupton. „Die Mannschaft kann im kommenden Jahr noch einmal in der gleichen Altersklasse antreten. Die schwierigen äußeren Bedingungen haben die erfahreneren Teams einfach besser gemeistert. Trotzdem bin ich mit dem Resultat zufrieden, das macht auf jeden Fall Lust auf mehr“, freute sich Bootstrainer Benjamin Franke auf die Zukunft der jungen Mannschaft.
Die letzte Finalplatzierung aus Mindener Sicht hatte der Gig-Vierer mit Steuermann der WK II mit Linus Modeß, Aaron Bork, Levin Kleinschmidt, Arne Schulte und Ture Quernheim erreicht. Im Finale kam das Boot allerdings nicht über den sechsten und letzten Platz hinaus. „Im Endspurt hat sich das Team leider noch von einer Mannschaft aus Bremen übersprinten lassen“, berichtete Betreuer Konrad Holsmölle.
Mit zwei Siegen im B-Finale um die Plätze sieben bis zwölf beendeten der Doppelvierer mit Steuerfrau in der Besetzung Franziska Berg, Jenna Klein, Jette Schreiber, Anna Vieten und Steuerfrau Franca Lübbing sowie der Gig-Doppelvierer mit Steuermann mit Malte Hill, Johann Böhne, Lasse Deterding, Paul Vogelsmeier und Steuermann Nisith Jagoda. „Für beide Mannschaften war der Sieg im B-Finale in schönes Ende der Regatta. Jetzt können sich alle Teams auf die Siegerehrung in der Max-Schmeling-Halle freuen. Am Abend wird die ganze Delegation noch einmal die Hauptstadtatmosphäre genießen, bevor am Donnerstag die Rückreise nach Minden angetreten wird“, resümierte Mädchen-Bootstrainerin Laura Korte.
Die Saison für die Mindener Ruderer ist allerdings mit dem Bundesfinale noch nicht zu Ende. Anfang Oktober stehen noch auf Vereinsebene die Landesmeisterschaft NRW in Krefeld sowie die Deutschen Sprintmeisterschaften in Heidelberg auf dem Plan.
Alle Fotos aus Berlin unter www.besselrc.de
Gold für den Bessel-Achter mit Steuermann Sadeepa Jagoda (von links), Schlagmann Jan Koch, Collin Liebe, Jan Lehzen, Martin Hohage, Julian Goldbeck, Sönke Kinkelbur, Tom Röthemeier und Henrik Fischer. Das Mindener Parade-Boot verteidigte den Titel aus dem Vorjahr.
Die erfolgreichen Achter-Ruderer des Mindener Besselgymnasiums bei der Siegerehrung.
Der Jungen-Doppelvierer des Besselgymnasiums mit Tom Lehzen (von links, liegend im Bug) Jan Ecken, Mars Meier, Malte Bierhaus und Ole Hölscher belegte Platz vier.
Platz vier bei der Zieldurchfahrt für den Mädchen-Doppelvierer des Besselgymnasiums mit Steuerfrau (von links) Emma Wenige, Schlagfrau Leni Rösener, Sofie Gross, Amelie Brink und Leonie Henß.
Fotos: Alexander Pischke
Text: Christoph Knost
