Mindener Athlet im Team Deutschlandachter

Gratulation an Leon Schandl!

Minden/Dortmund Leon Schandl hat es geschafft: Als erster Athlet des Bessel-Ruder-Clubs ist der 23-jährige Mindener in die deutsche Nationalmannschaft – dem Team Deutschland-Achter – berufen worden und wird zusammen mit seinem Partner Henry Hopmann diese Saison im Zweier ohne Steuermann starten.

„Ein Kindheitstraum ist in Erfüllung gegangen“, sagt Leon Schandl. Dafür hat der Student aber auch enorm viel investiert: „Ich trainiere jetzt seit sechs Jahren beim Bundesstützpunkt in Dortmund. Es ist einfach schön, dass sich die Arbeit jetzt auszahlt.“ Dabei lief es in der Nominierungsphase nicht immer rund. Beim wichtigsten Sichtungsrennen, der Kleinbootmeisterschaft in Krefeld, musste Hopmann aufgrund einer Mittelohrentzündung passen – und so musste auch Schandl auf seinen Start verzichten. „Wir haben über den Winter aber sehr gut performt und hatten uns nichts vorzuwerfen“, meint Schandl. Er habe vor der Nominierung ein gutes Gefühl gehabt, auch wenn man sich nie sicher sein kann, da die Konkurrenz enorm groß ist. Doch die Bundestrainer Uwe Bender und Sabine Tschäge waren von dem Duo überzeugt und sehen dessen Entwicklungspotenzial.

„Das sind junge, noch recht unerfahrene Teams, die sich von den Weltcups über die EM bis zur WM steigern wollen. Alle haben ein großes Interesse, in diesen Bootsklassen zu fahren, gehen die Sache mit großem Spaß, aber auch Respekt an. Dieses Jahr wird sicher ein großer Lernprozess“, wird Tschäge über die Besetzung im Zweier und Vierer auf der Homepage zitiert.

Die erste echte Bewährungsprobe wartet auf Schandl und Hopmann bereits am Donnerstag. Dann beginnt der erste Weltcup im polnischen Posen mit den Vorläufen. Für die beiden ist der Start auf dem höchsten Niveau eine Premiere. „Wir fahren gegen die weltweit besten Zweier – mehr geht nicht“, meint Schandl. Für ihn ist sein allererster Weltcup auch eine Standortbestimmung. „Kleinere Länder setzen ihre besten Ruderer in den Zweier oder Vierer. Der Fokus liegt nicht wie in Deutschland auf dem Achter. Deswegen haben wir sehr starke Gegner“, erklärt der Mindener. Nach zwei Jahren Pandemie freut sich der Steuerborder, sich auf feste Renntermine fokussieren und vorbereiten zu können.

Nach der Nominierung am Donnerstag hat die Nationalmannschaft in Hinblick auf den Weltcup in Polen ihr Training dosiert. „Wir hatten am Sonntag sogar einen Tag ganz frei. Das ist echter Luxus“, erzählt Schandl. Nach Posen geht es in einem unverminderten Tempo weiter. Eine Woche später startet die Ruder-Nationalmannschaft im Rahmen „Der Finals 2022“ an der Berliner East Side Gallery auf der Spree. „Das ist ähnlich wie bei der Ruder-Bundesliga. Wir rudern 350 Meter – allerdings nicht im Achter, sondern im Zweier“, erklärt der 23-Jährige.

Danach folgen der Weltcup auf dem Rotsee in Luzern/Schweiz (8. bis 10. Juli) sowie die Europameisterschaften in München (11. bis 13. August). Der Saisonhöhepunkt ist aber ganz klar die Weltmeisterschaften im tschechischen Racice, die vom 18. bis 25. September ausgetragen wird.

Leon wird bei seinen leistungssportlichen Ambitionen durch die Volksbank Minden (Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL) und die Sportstiftung NRW gefördert.

Foto: Detlev Seyb

Text: Astrid Plaßhenrich (MT)